Rheiner Firma sponsert eine Getreidemühle für das Dorf Bachabordo im Norden Ghanas

Die neue Getreidemühle.

Die neue Getreidemühle.

Der in Rheine ansässige Verein Hope for Ghana e.V. fördert seit 10 Jahren das Projekt „Bachabordo Catholic Clinic“, eine Ambulanzstation in der Diözese Yendi im Norden Ghanas. Neben dem Bau und Betrieb der Clinic ist es auch ein Anliegen des Vereins, die Menschen in Bachabordo und den umliegenden Dörfern ganzheitlich zu unterstützen, denn Gesundheit hat vielfältige Dimensionen wie z.B. Hygiene, Aufklärung und Hilfe für die Frauen, Schutz vor der Pandemie, Unterstützung bei der Ernte durch Mieten eines Traktors, ausreichende Ernährung und Zahnbehandlung. Als die COVID-19-Pandemie ihren Höhepunkt erreichte, hat der Verein das Dorf Bachabordo und ein weiteres Dorf mit Schutzmaterialen gegen die Verbreitung der Pandemie ausgestattet – mit Erfolg, denn die Pandemie konnte in dem Bereich nicht nachgewiesen werden. Im Februar dieses Jahres behandelten zwei junge Zahnärztinnen in der Bachabordo Clinic alle Patienten mit Zahnproblemen.

 

Zu Beginn des Jahres 2022 entstand in Bachabordo eine Situation, die die Frauen des Dorfes in große Schwierigkeiten stürzte: die im Dorf vorhandene Getreidemühle funktionierte nicht mehr. Die Mühle, mit der die Frauen das Getreide für ihre täglichen Mahlzeiten mahlen, um war defekt. Sie war nach mehreren Reparaturen nicht mehr reparabel. Nun mussten die Frauen ihr Getreide kilometerweit auf dem Kopf tragen, um es in einem anderen Dorf zu mahlen.

 

In dieser für die Frauen unerträglichen Situation kam die Hilfe durch eine Rheiner Firma wie ein kleines Wunder: eine neue Getreidemühle konnte durch eine großzügige Spende angeschafft werden!

 

Diese Mühle wurde in einem kleinen abschließbaren Gebäude installiert, das die Dorfbewohner in Eigenleistung erstellten.

 

 

Um die Mühle vor unsachgemäßem Gebrauch zu schützen, wurde ein fünf-köpfiges Team für den Betrieb der Getreidemühle bestimmt. Das Foto zeigt rechts Elizabeth Naah, die Koordinatorin des Getreidemühlenprojekts. Zweiter von links ist Father Joe Sukpe, der Development Coordinator der Diözese Yendi. Die fünf Teammitglieder und zwei Hilfskräfte sind für die Mühle verantwortlich.

 

 

Die Übergabe der Mühle erfolgte in einem feierlichen Festakt. In Anwesenheit des Vertreters von Bishop Vincent Boi Nai von Yendi, Father Joe Sukpe , Elizabeth Naah, die Hope for Ghana vertrat, des Chiefs (Häuptling) und der ganzen Dorfgemeinde wurde die Mühle in Ansprachen gewürdigt. Ein Vertreter des Chiefs las die Grußbotschaft von Hope for Ghana vor.

 

 

Danach übergab Father Joe die Mühle einem Vertreter des Chiefs.

 

 

Dann wurde die Mühle in Betrieb genommen. Zum ersten Mal wurde Getreide gemahlen, und das umsonst!

 

 

Am Tag der Einweihung durften alle Dorfbewohner kostenlos ihr Getreide mahlen – und das wurde natürlich dankbar angenommen. Die Frauen warteten geduldig, bis sie an der Reihe waren.

 

 

Abschließend noch einige Informationen zum Einsatz der Getreidemühle:

 

Mehrere Getreidesorten werden gemahlen, die in Ghana corn, sorghum, millet, rice heißen. Das sind Mais, eine Hirsesorte, eine weitere Hirsesorte und Reis, um Reismehl herzustellen. Ein typisches Gericht ist Tuo Zaafi, hergestellt aus Mais und Sorghum mit Erdnuss – oder Okra-Suppe. Die Zutaten ernten sie selber oder kaufen sie auf dem Markt.


Die Mühle ist sieben Tage wöchentlich von 7 bis 17 Uhr für die Menschen in Bachabordo geöffnet. Die Frauen bezahlen für das Mahlen einer Schüssel Getreide, die etwa 4 kg wiegt, Ghc 1,00. (7 Ghc  sind ungefähr 1 Euro). Sieben Personen sind für das Mahlen des Getreides zuständig.

 

Der durch die Mühle erzielte Gewinn wird für den Kauf des Diesel verwendet, der den Motor der Mühle antreibt, sowie für die Wartung und evtl. anfallende Reparaturen.

 

Dieses Schild wurde außen am Mühlenhaus angebracht.