Bericht über das Projekt „BACHABORDO“ in den Jahren 2021 und 2022

Projekt „BACHABORDO“

Wie erfolgreich war das Projekt von HOPE FOR GHANA (HfG) in den Jahren 2021 und 2022? In den beiden vergangenen Jahren war unser Projekt sehr erfolgreich, denn wir konnten den Menschen im Dorf Bachabordo gerade in der schwierigen Zeit der Pandemie sehr gut helfen.

 

Im Jahr 2021, als die Menschen in den Dörfern von der Ausbreitung des Covid-19 Virus erfasst wurden, haben wir das ganze Dorf mit Schutzmaterialien ausgestattet. Die Repräsentantin von HOPE FOR GHANA, die Sozialpädagogin Elizabeth Naah aus Tamale, hat mit Hilfe der von ihr gegründeten Frauengruppen jede einzelne Hütte mit einem entsprechenden Eimer und flüssiger Seife versorgt. Durch diese Hygienemaßnahme blieb Bachabordo vom Virus verschont.

 

Im Jahr 2022 war die Getreidemühle des Dorfes nach mehreren Reparaturen defekt, und die Versorgung der Dorfbewohner mit der Getreidenahrung war gefährdet. Nur durch lange Wege der Kayayei, das sind die Lastenträgerinnen auf dem Kopf, die ihre Ernte zu Getreidemühlen in anderen Dörfern trugen, wurde die Ernährung gesichert. Da kam die großherzige Spende eines Rheiner Unternehmens wie ein Geschenk des Himmels: eine Getreidemühle konnte für Bachabordo angeschafft werden, und das Korn für die täglichen Mahlzeiten wieder vor Ort gemahlen werden.

Wie ist der aktuelle Stand des Projekts am Ende des Jahres 2022?

Den aktuellen Stand der Bachabordo Catholic Clinic (BCC) erfahren wir durch einen Besuch unserer ghanaischen Partner Father Thomas Anamooh und Mme. Elizabeth Naah in Bachabordo. Sie berichten Folgendes:

„Das gesamte Klinik-Gelände war wie immer sehr sauber. Als wir die Clinic betraten, wurden wir von einigen Krankenschwestern fröhlich begrüßt. In den Behandlungsräumen waren fünf Patientinnen, einige mit ihren Kindern, meist an Malaria erkrankt.

Die Clinic wird von einem Pfleger namens Adam, dem „in-charge nurse“, geleitet, der aber zurzeit eine Fortbildung macht. Insgesamt arbeiten 14 Personen in der BCC, 12 PflegerInnen und zwei Reinigungskräfte. Die Clinic ist 24 Stunden geöffnet, die Pfleger sind nach einem Dienstplan im Einsatz. Sie wohnen in dem von HfG gebauten Personalgebäude und in der alten Unterkunft. Die Reinigungskräfte kommen aus dem Dorf.

Die tägliche Anzahl der Patienten variiert von 20 bis 40, zu manchen Zeiten kommen auch mehr. Die Klinik wird von den Dorfbewohnern sehr gut angenommen, weil sie dort eine kompetente und freundliche Behandlung bekommen. Sogar eine junge Hebamme ist in der Klinik beschäftigt, die die Frauen bei Geburten unterstützt, damit sie nicht auf die physischen und spirituellen Praktiken der TBAs (traditional birth attendants) angewiesen sind.
 

Zur effizienten Geburtshilfe gehören auch wirksame Medikamente, die nicht von der Krankenkasse übernommen werden, sondern von den Patientinnen selbst bezahlt werden müssen, was nicht alle können. Sie müssen sich das Geld leihen und später zurückzahlen. Eine Herausforderung für HOPE FOR GHANA (HfG), auch den bedürftigen Frauen durch diese Medikamente die Geburt zu erleichtern.

 

Wie funktioniert die Krankenversicherung NHIS (National Health Insurance Scheme)?

Die Patienten sind versichert und haben ihre Versicherungskarten, sodass der größte Teil der Behandlungskosten für sie kostenfrei ist. Aber die teureren Medikamente, die eine bessere Heilung ermöglichen, werden da-von nicht bezahlt, was für die meisten Patienten ein großes Problem ist. Bisher hat die NHIS   der Clinic noch keine Kosten er-stattet (reimbursement claims not yet received), obwohl das Versicherungssystem schon seit zwei Jahren praktiziert wird.

Ein weiteres Problem sind die Gift-schlangen, die in großer Zahl in die Nähe der Clinic und sogar auch in die Personalwohnungen kommen. Das liegt vermutlich daran, dass die Clinic als einziges Gebäude im Dorf erleuchtet ist und die Insekten anzieht, die wiederum von den Schlangen gefressen werden. Eine weitere Herausforderung für HfG: einen Experten für Ausräucherung auf das Clinic – Gelände zu bestellen, um die Schlangen fernzuhalten, und – wenn es im Dorf und bei der Feldarbeit Schlangenbisse gibt, das Anti-Serum bereit-zustellen.

 

Da die BCC nun schon über 10 Jahre besteht, sind Renovierungsarbeiten dringend notwendig, denn das Dach ist stellenweise undicht. Auch ein neuer Anstrich innen und außen ist erforderlich, da die Farben in Ghana nicht sehr haltbar sind.

 

Die Solaranlage funktioniert, sollte aber verstärkt werden, da um Mitternacht der Strom ausgeht.“

 

Fazit:

In der BCC wird sehr gute Arbeit geleistet. Die Behandlung wird von den Bewohnern von Bachabordo und den umliegenden Dörfern gut angenommen, sollte aber folgendermaßen optimiert werden:

  • Durch Unterstützung der bedürftigen Patienten bei der Medikamenten-zuzahlung, besonders auch bei der Medikation in der Geburtshilfe
  • Der Schutz gegen Giftschlangen muss durch Ausräucherung des Clinic-Geländes und das Anti-Serum gegeben sein
  • Die Instandhaltung des Clinic-Gebäudes ist ein MUSS; um weitere Schäden zu vermeiden, und um das gute Image der BCC zu erhalten.

Dann hat die BCC eine GUTE ZUKUNFT!

 

Dezember 2022